Klimaforscher Mojib Latif warnt eindringlich: Es ist längst nach 12 – aber wir können noch handeln
350 Besucherinnen und Besucher kamen im Park der Gärten in Bad Zwischenahn zusammen, um den Vortrag des bekannten Klimaforschers Prof. Dr. Mojib Latif zu hören. Was sie bekamen, war mehr als nur ein wissenschaftlicher Vortrag. Es war ein eindringlicher Appell an die Verantwortung des Einzelnen.

Latif stellte gleich zu Beginn klar: „Wir wissen längst, was passiert – wir wollen es nur nicht wahrhaben.“ Seit über 100 Jahren sei belegt, dass CO2 zur Erwärmung des Planeten beiträgt. Dennoch verhalte sich die Menschheit beim Klimawandel erstaunlich passiv.
Dabei sind die Folgen greifbar: steigende Temperaturen, Hitzerekorde, Extremwetter. Und das Problem ist global, Klimafolgen kennen keine Grenzen. Das Hauptproblem sei die Energieerzeugung –die Nutzung von fossilen Brennstoffe, deren CO2-Emmissionen globale Auswirkungen haben. Die Erwärmung am Nordpol etwa sei besonders stark, obwohl dort kaum Emissionen entstehen. Die Energiewende sieht Latif als Schlüssel, um den Klimawandel einzudämmen und Abhängigkeiten von fossilen Energien zu reduzieren.
Er warnte aber auch: Selbst bei einem sofortigen CO2-Stopp wird sich die Erde weiter erwärmen. Das Pariser Ziel von 1,5 Grad sei nicht mehr zu erreichen, wir steuerten bereits jetzt auf 2 Grad zu. Doch noch sei Hoffnung erlaubt. Technologien, Wissen und finanzielle Mittel seien vorhanden. Sie müssten nur konsequent eingesetzt werden.