Infrastruktur-Großprojekte
Die Pflege, die Instandhaltung und der zukunftsfähige Ausbau unserer Infrastruktur sind Teil unseres Selbstverständnisses. Nur mit modernen Anlagen und einem zuverlässigen Leitungsnetz können wir unseren Aufgaben nachkommen und die Versorgung und Beseitigung im Nordwesten sicherstellen. Dafür setzen wir einiges um.
Trinkwassertransportleitung Sandelermöns–Diekmannshausen
Ein Millionenprojekt zur Versorgungssicherheit, das es in sich hat: Seit dem Frühjahr 2022 wird an der Trinkwasserversorgungsleitung zwischen Sandelermöns und Diekmannshausen gearbeitet. Über 60 Millionen Euro wird die Umsetzung des Großprojekts am Ende gekostet haben. Eine Summe, die gut investiert ist. Über die rund 40.000 Meter lange Leitung wird nach ihrer Fertigstellung Trinkwasser in die Wesermarsch fließen. Dadurch werden Wassermengen im mittleren und südlichen Gebiet des OOWV frei, die dort aufgrund des Klimawandels sowie des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums benötigt werden. Die Bauarbeiten gehen in einer Kombination aus offener Bauweise und Horizontalbohrungen vonstatten, um beispielsweise wertvollen Baumbestand zu schützen. Schon vor dem Baustart wurden zur Kompensation erste, mehrere Tausend Quadratmeter umfassende Flächen als Grundwasserschutzwald angelegt. Seither sind weitere Gebiete gefolgt, in denen Tiere und Insekten neue Lebensräume finden können.
Neubau des Wasserwerks Marienhafe
Alles neu wird in Siegelsum gemacht. Hier bauen wir für rund 26 Millionen Euro ein komplett neues Wasserwerk am bekannten Standort. Direkt neben dem Wasserwerk Marienhafe wächst seit 2021 eine moderne Version in die Höhe, in dem künftig das Lebensmittel Nr. 1 für die Menschen vor Ort aufbereitet wird. In dem neuen Bau selbst ist dann eine in Deutschland einmalig eingesetzte Technik am Werk: die sogenannte Vakuummembranentgasung, durch die das Kohlenstoffdioxid (CO₂) und Methan (CH₄) aus dem geförderten Wasser entfernt wird. Durch die eingesetzten Membranen wird zudem die charakteristische, durch unbedenkliche Huminstoffe hervorgerufene, leicht gelbliche Färbung des Trinkwassers verschwinden. Doch keine Sorge: Der berühmte Ostfriesentee wird auch dann weiterhin unnachahmlich schmecken.
KENOW
Spätestens ab 2029 sind Kläranlagenbetreiber verpflichtet, ihre Klärschlämme thermisch zu verwerten. Ein gemeinschaftliches Leuchtturmprojekt ist der 2021 gestartete Bau der Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage der Klärschlammentsorgung Nordwestdeutschland (KENOW) in Bremen, die der OOWV zusammen mit der EWE Wasser GmbH, der hanseWasser Bremen GmbH und der swb AG errichtet. Mit KENOW gewährleisten die Projektpartner einen klima- und umweltfreundlichen sowie wirtschaftlichen Verwertungsweg und schließen frühzeitig eine zwingende Beseitigungsslücke für die Region Nordwest. Das gemeinsame Projekt geht planmäßig voran. Mittlerweile läuft der Probebetrieb. Die Anlage soll voraussichtlich 2024 in den regulären Betrieb gehen.
Aus- und Umbau der Kläranlage Oldenburg
Stillstand ist den Mitarbeitenden der Kläranlage Oldenburg unbekannt. Momentan laufen ganze sieben Bauprojekte gleichzeitig bzw. werden geplant. So entsteht ein neuer Gasspeicher (geplante Fertigstellung 2025), der das Gas aus dem neuen Faulturm (geplante Fertigstellung 2027) – der alte wurde 2024 abgerissen - gewinnt. Dieses Gas wird dann im neuen Blockheizkraftwerk (in Planung) direkt vor Ort verwertet. Parallel zum Neubau des Faulturms läuft der Umbau des Betriebsgebäudes (geplante Fertigstellung 2026), das komplett modernisiert wird. Ebenfalls in Planung ist eine weitere große, kombinierte Maßnahme: die Erweiterung des Hauptstroms, der Zentralwasserbehandlung und die Planung einer sogenannten Vierten Reinigungsstufe, in der beispielsweise Medikamentenrückstände und Kosmetika aus dem Abwasser entfernt werden. Dazu werden die Regenüberlaufbecken saniert (geplante Fertigstellung 2027), in denen bei starken oder langanhaltenden Niederschlägen die großen anfallenden Mengen Wasser zwischengespeichert werden können. Und dann wird noch das Pumpwerk an der Schleuse neu gebaut (geplante Fertigstellung 2026). Langweilig wird es in Oldenburg nie.