Generalentwässerungsplan für Südbrookmerland: OOWV startet mit Messungen in Moordorf
Herausforderung Starkregen: Entwässerungssystem unter Druck

In den Jahren 2021 und 2024 kam es in Moordorf, einem Ortsteil der Gemeinde Südbrookmerland, infolge außergewöhnlicher Starkregenereignisse zu erheblichen Überflutungen. Diese Ereignisse haben deutlich gemacht, dass die bestehende Entwässerungsinfrastruktur an ihre Grenzen stößt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben wir als OOWV und die Gemeinde Südbrookmerland eine enge Zusammenarbeit begonnen. Ziel ist die Erstellung eines Generalentwässerungsplans (GEP), der die Regenwasser- und Schmutzwasserentsorgung auf eine zukunftsfähige Grundlage stellen soll.
Kooperation zwischen Gemeinde und OOWV
Der OOWV ist in der Gemeinde bereits für die Schmutzwasserentsorgung zuständig und übernimmt im Rahmen des GEP die Projektsteuerung sowie die Beauftragung eines Ingenieurbüros. Im Fokus stehen zunächst die Regenwasserkanäle in Moordorf und die Schmutzwasserkanäle im gesamten Gemeindegebiet. Perspektivisch sollen auch für die weiteren Ortsteile GEPs für die Oberflächenentwässerung entwickelt werden.
Projektauftakt mit Experten und Partnern
Zum Projektauftakt trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde, des OOWV sowie des mit der fachlichen Begleitung beauftragten Instituts für technisch-wissenschaftliche Hydrologie (ITWH), um die nächsten Schritte zu besprechen. Im ersten Schritt werden nun die Grundlagen für ein digitales Simulationsmodell des Entwässerungssystems erarbeitet. Dieses Modell soll belastbare Aussagen darüber ermöglichen, wo Sanierungen oder Optimierungen erforderlich sind.
Vorbereitende Maßnahmen bereits umgesetzt
In den vergangenen Monaten wurden bereits vorbereitende Maßnahmen durchgeführt. Der OOWV hat im Auftrag der Gemeinde umfangreiche Reinigungen und Spülungen der Regenwasserkanäle vorgenommen. Die Gemeinde selbst hat Gräben reinigen und ausbaggern lassen, um deren Aufnahmekapazität zu erhöhen. Diese Arbeiten haben dazu beigetragen, die Leistungsfähigkeit der Oberflächenentwässerung kurzfristig zu verbessern.
Zukunftsfähige Konzepte für die Entwässerung
Langfristig soll der GEP konkrete Empfehlungen liefern, wie die Entwässerungssysteme an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst werden können. Dazu gehören unter anderem die Integration von Rückhalteflächen, die gezielte Steuerung von Abflüssen und eine stärkere Berücksichtigung von Niederschlagswasser in der Bauleitplanung. Auch multifunktionale Flächen wie Grünanlagen oder Spielplätze könnten künftig zur temporären Speicherung von Regenwasser genutzt werden.
Messprogramm in Moordorf gestartet
Aktuell steht die Datenerhebung im Vordergrund. In Moordorf wird bis Ende September 2025 ein Messprogramm umgesetzt, bei dem unter anderem Durchflussmengen, Wasserstände und Niederschlagsdaten erfasst werden. Diese Informationen sind notwendig, um das digitale Simulationsmodell kalibrieren zu können. Betrachtet werden dabei rund 25 Kilometer Kanalnetz, mehrere Grabenabschnitte und 15 Sonderbauwerke wie Rückhaltebecken, Drosselschächte oder Düker.
Fachliche Begleitung durch das ITWH
Die technische Projektleitung liegt beim ITWH, das über langjährige Erfahrung im Bereich Stadtentwässerung verfügt. Ziel ist es, mit belastbaren Daten die Grundlage für ein tragfähiges Konzept zu schaffen. Der Projektstart hat gezeigt, dass alle Beteiligten mit großem Engagement an die Aufgabe herangehen. Bereits beim ersten Treffen wurden konkrete Fragen zur Lage von Bauwerken, Messstellen und zu erfassenden Daten intensiv diskutiert.
Nächste Schritte: Ortstermin und Maßnahmenplan
Ein Ortstermin mit dem Planungsteam ist in Vorbereitung. Nach Abschluss der Messungen und Auswertung der Daten wird der OOWV gemeinsam mit der Gemeinde und dem ITWH einen Sanierungs- und Maßnahmenplan vorlegen. Dieser wird Handlungsempfehlungen für die Oberflächenentwässerung in Moordorf und die Schmutzwasserentsorgung im gesamten Gemeindegebiet enthalten.
Ein wichtiger Schritt für die Infrastruktur
Mit dem Generalentwässerungsplan wird ein wichtiger Schritt unternommen, um die Infrastruktur in Südbrookmerland zukunftssicher aufzustellen und die Auswirkungen von Starkregenereignissen besser beherrschbar zu machen.