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Veröffentlicht am 2. Juni 2025
Online-Magazin

Eine neue Wasserleitung mitten im Wald

Thülsfelde. Eine lange Zeit haben die alten Rohwasserrohre gehalten in der Umgebung des OOWV-Wasserwerks Thülsfelde. Ab März 1960 wurde die Gemeinde Friesoythe vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband versorgt, ab Dezember 1961 folgte der Landkreis Cloppenburg.

Rohwasserleitung wird erneuert

Unser Verbandsgebiet wuchs, wir mussten mehr Trrinkwasser liefern. Damit musste aber auch mehr Rohwasser gefördert und aufbereitet werden. Im Jahr 1963 nahmen wir in Augustendorf das Versuchswasserwerk in Betrieb. Seit 1982 steht an derselben Stelle das jetzige moderne Wasserwerk. Die Zahl der Förderbrunnen in dem Gewinnungsgebiet ist von einstmals fünf auf 46 gestiegen. Sie verteilen sich auf sechs so genannte Fassungen. Damit werden die Rohwasserleitungen bezeichnet, die das Wasser aus mehreren Brunnen zusammengefasst zum Wasserwerk transportieren.

Die Fassung A des Wasserwerks Friesoythe hat dabei ihren Dienst weit über das geforderte Maß hinaus geleistet. Es war nun an der Zeit, das Rohr auszutauschen. Höchste Zeit, wie Gundolf Böhmann, Leiter des Wasserwerks, betont. Zwar hätten die Messungen stets ergeben, dass das Rohr noch voll funktionsfähig sei und die nötige Dicke aufweise. „Aber an der Unterseite war die alte Leitung dünn wie Papier.“

Seit dem Spätsommer 2024 wird daher die Fassung A komplett erneuert. Elf Brunnen hängen an dieser Leitung im Wald, der das Wasserwerk Friesoythe umgibt. Verlegt wird neben der in die Jahre gekommenen Wasserversorgungsleitung eine PE-HD Trinkwasserleitung, die am Ende einen Durchmesser von 630 Millimeter aufweist. Derzeit wird die Hauptleitung verlegt, danach werden die einzelnen Brunnen angeschlossen.

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Am Wasserwerk Thülsfelde wird eine Rohwasserleitung erneuert.

Nicht nur Rohre, auch Steuerungstechnik muss gebaut werden. Die Brunnen erhalten dafür jeweils einen eigenen großen Schaltschrank. Die Technik darin muss gekühlt werden. „Das machen wir über eine Erdkühlung“, erklärt Gundolf Böhmann. Es zirkuliert die Luft in Rohren im Erdreich, eine effiziente, Methode mit geringem Energieaufwand.

Nasse Füße gab es für einige Bäume neben der Baustelle. Denn das neue Rohr hielt an einer Stelle der Druckprüfung nicht stand. „Das Wasser sprudelte nur so aus der Grube heraus“, erinnert sich Gundolf Böhmann. Zu sehen ist das immer noch – viel Sand wurde in den Wald gespült. Geschehen ist das, als es grade monatelang nicht geregnet hatte. Dem Wald hat die Erfrischung sicher nicht geschadet.

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Nach der Druckprüfung musste ein Teil der neues Leitung verbessert werden.

Nach der Reparatur werden daher weitere Druckprüfungen vorgenommen. Sind diese bestanden, wird das neue Rohr gereinigt und desinfiziert. Wasserproben werden genommen um sicherzugehen, dass das geförderte Wasser keimfrei ist. Sind alle Tests bestanden, kann die Leitung in Betrieb gehen. Das soll in den kommenden Wochen geschehen.