Umfassende Sanierung des Schmutzwasserkanalsystems in Elisabethfehn und Barßelermoor
Barßelermoor/Elisabethfehn. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) startet am 10. November eine umfassende Sanierung des Schmutzwasserkanalsystems in Elisabethfehn und Barßelermoor.
Die Maßnahme bezieht sich auf rund 2.200 Meter Schmutzwasserkanal sowie auf die Instandsetzung der betroffenen Schachtbauwerke mittels spezieller Schachtliner. Die Arbeiten finden entlang der Hauptstraße (Nr. 21-45) im Bereich Ringstraße/Gartenstraße/Friesenstraße/Mühlenstraße sowie an der Westmarkstraße statt.
Große Maßnahme, geringe Belastung
Die Sanierung wird in geschlossener Bauweise mit dem bewährten Schlauchliner-Verfahren umgesetzt. Dabei wird ein flexibles, mit Harz imprägniertes Glasfasergewebe in den vorhandenen Kanal eingebracht und dort aufgestellt und ausgehärtet. Dadurch entsteht eine neue, dauerhafte Rohrinnenwand. Der Schlauchliner stabilisiert den Bestandskanal nachhaltig, verhindert eindringendes Fremdwasser und verlängert seine Lebensdauer. Die geschlossene Bauweise erlaubt eine schnelle Ausführung ohne jegliche Ausschachtungen.
Der Bestandskanal befindet sich teilweise in fünf bis sechs Metern Tiefe. Die geschlossene Schlauchliner‑Technik ermöglicht die sichere und effiziente Sanierung trotz schwieriger Grundwasser- und Bodenverhältnisse in diesem Gebiet. „Auf diese Weise können wir die Maßnahme deutlich kostengünstiger umsetzen“, sagt Jürgen Focke, OOWV-Regionalleiter im Landkreis Cloppenburg. Mit rund 750.000 Euro werde kalkuliert, berichtet er. Bei einem offenen Kanalbau würde die Summe rund dreimal so hoch sein.
Einen weiteren Vorteil nennt Jan‑Niklas Girod, verantwortlicher Projektingenieur beim OOWV: „Die Belastung für Anwohnerinnen und Anwohner fällt geringer aus, weil durch unterirdische Arbeiten Lärm-, Staub- und Verkehrsbelastungen minimiert werden.“ Zudem werde immer nur punktuell entlang der betroffenen Bereiche gearbeitet und nie die gesamte Sanierungsstrecke verkehrstechnisch beeinträchtigt.
Alle betroffenen Schachtbauwerke entlang der Strecke werden mit speziellen Schachtlinern versehen, um die Infrastruktur ganzheitlich zu sichern und zukünftige Instandhaltungsbedarfe zu reduzieren. „Mit der Kombination aus Schlauchliner und Schachtlinern schaffen wir ein robustes System, das den Anforderungen der nächsten Jahrzehnte gewachsen ist“, erläutert der Projektingenieur.
Die Arbeiten sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein, was allerdings insbesondere von der Temperatur und den weiteren Witterungsbedingungen abhängig ist. „Die geschlossene Arbeitsweise verkürzt die Bauzeit und hält die Belastungen bei hoher Ausführungsqualität gering“, sagt Jan-Niklas Girod. So wird es auch für Verkehrsteilnehmende nur zu vorübergehenden Einschränkungen kommen, beispielsweise durch halbseitige Straßensperrungen. Vereinzelt kann es auch zu Maßnahmen in den Abendstunden kommen, um den verkehrstechnischen Stoßzeiten zu entgehen.
Die Maßnahme sichert langfristig die Betriebsfähigkeit des Abwassersystems in Elisabethfehn und Barßelermoor, reduziert das Risiko von Leitungs- und Funktionsausfällen, verbessert die Fremdwasserproblematik an der Kläranlage und senkt künftige Instandhaltungskosten.
Bild: Jürgen Focke, Regionalleiter OOWV im Landkreis Cloppenburg