Spülungen im Trinkwassernetz von Norden-Süderneuland
Norden-Süderneuland. Trinkwasser ist ein natürliches Lebensmittel. Es ist mit Bestandteilen versehen, die mit den Jahren zu Ablagerungen in den Trinkwasserleitungen führen können. Ablagerungen, denen regelmäßig mit Spülungen zu Leibe gerückt wird. Im Norder Stadtteil Süderneuland setzt der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) nun ein neues Verfahren ein. „Klare Wasserfront“ lautet das Stichwort zur neuen Spülmethode, mit der es den Ablagerungen nun noch gründlicher an den Kragen geht.
Bislang wurde die so genannte Endstrangspülung vorgenommen. Dabei, so Helge Lübben, beim OOWV als Sachgebietsleiter zuständig für die Instandhaltung der Trinkwassernetze, wurden aber nicht immer alle Bereiche der Trinkwassernetze erreicht. Mit der „Klaren Wasserfront“ ist das anders: Man beginnt bei diesem Verfahren mit der Spülung an einer Stelle des Trinkwassernetzes, die bereits von Ablagerungen befreit ist. „Das ist zum Beispiel eine größere Leitung mit einem Durchmesser von 300 Millimetern oder mehr“, ergänzt Eduard Neumann, Sachgebietsleiter Trinkwassertechnik/Anlagen beim OOWV.
Von diesem Punkt aus wird dann das Netz gespült. Über so genannte Schieber wird sichergestellt, dass alle Ablagerungen, die sich dabei lösen, in eine Richtung geleitet werden. An einem Unterflurhydranten wird dann ein so genanntes Standrohr aufgebaut. Dort tritt dann das Wasser samt der Ablagerungen wieder aus. Zurück bleibt ein sauberes Trinkwassernetz.
Bei den natürlichen Ablagerungen an den Rohrwandungen, die kontrolliert gelöst und herausgespült werden, handelt es sich sehr überwiegend um Eisen und Mangan. Diese Stoffe sind gesundheitlich unbedenklich und kommen im Lebensmittel Trinkwasser vor. Eine bräunliche Färbung des Trinkwassers durch Eisen und Mangan ist bei der kontrollierten Rohrnetzspülung zumindest nicht auszuschließen. Selbst im Fall einer solchen Färbung ist das Wasser für alle Zwecke gesundheitlich unbedenklich. Die Färbung sollte allerdings ohnehin nur vorübergehend auftreten. Kundinnen und Kunden können sich bei Fragen gerne an die zuständige Betriebsstelle Marienhafe unter der Telefonnummer (04942) 910211 wenden.
Die kontrollierte Rohrnetzspülung dient der Wahrung der Trinkwasserqualität nach den strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung und findet nach dem Regelwerk des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) statt. Insgesamt werden in Süderneuland rund 30 Kilometer Rohrnetz gespült. Dabei ist ein Druckverlust möglich. Er sollte allerdings nur sehr geringe Auswirkungen haben und dürfte rund 0,5 bar betragen. Auf jeden Fall wird der Wasserdruck noch deutlich über dem Wert von 2,5 bar liegen, der im Regelwerk des DVGW gefordert wird.
Seit dem 20. Oktober laufen die Spülarbeiten in Süderneuland. Bereits Ende dieser Woche sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Im Idealfall merken unsere Kunden von der Spülung nichts“, so Helge Lübben. Sie würden aber davon profitieren, dass die Trinkwasserversorgung auch künftig zuverlässig erfolgen werde.
Der OOWV arbeitet dabei eng mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Aurich zusammen. Die Qualität des Wassers wird streng kontrolliert. Es wird eine ständige Beprobung vorgenommen. „Die Spülung gehört zu den normalen Wartungsarbeiten am Trinkwassernetz“, so Helge Lübben abschließend.“