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04.12.2025 Alles Wichtige zur Preis- und Gebührenänderung finden Sie in dieser Übersicht.
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Veröffentlicht am 4. Dezember 2025
Pressemitteilung

OOWV will 2026 Rekordsumme von 174 Millionen investieren

Landkreis Friesland/Landkreis Wittmund. Ausgaben in Höhe von 109 Millionen Euro plant der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) im kommenden Jahr im Unternehmensbereich Wasserversorgung. Den Wirtschaftsplan hat die Verbandsversammlung am Donnerstag in ihrer Sitzung in Wardenburg (Landkreis Oldenburg) beschlossen. Das sind zehn Millionen Euro mehr als 2025.

 „Die Sicherung einer verlässlichen Wasserversorgung erfordert vorausschauendes Handeln. Dafür sind erhebliche Investitionen notwendig“, sagte OOWV-Verbandsvorsteher Sven Ambrosy. Ein Teil der bestehenden Infrastruktur ist in die Jahre gekommen und muss erneuert oder modernisiert werden, um weiterhin verlässlich zu funktionieren. Das anhaltende Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum in Teilen des Verbandsgebiets sorgt überdies für höheren Wasserbedarf.

 „Auf Trockenperioden und veränderte Niederschlagsmuster müssen wir ebenfalls Antworten finden, um die verlässliche Wasserversorgung sicherzustellen“, betonte OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht. Dazu zählen Projekte wie der Neubau des Speicherpumpwerks in Kneheim (Landkreis Cloppenburg) und die künftige, rund 40 Kilometer lange Wassertransportleitung aus dem friesischen Sandelermöns nach Diekmannshausen im Landkreis Wesermarsch. „Wir haben die Herausforderungen frühzeitig erkannt, dafür Maßnahmen entwickelt und setzen diese konsequent um“, unterstrich Sven Ambrosy.

 „Hinzu kommt: Die Anforderungen an die Wasserwirtschaft sind gestiegen“, stellte Karsten Specht fest. Dazu zählt beispielsweise die Entwicklung von Brauchwasserkonzepten. Industriezweige, die viel Wasser benötigen, können für einige Prozesse aufbereitetes gereinigtes Abwasser aus Kläranlagen statt Trinkwasser nutzen und so die Ressource Grundwasser entlasten. Beispielhaft entstehen in Brake und Nordenham (Landkreis Wesermarsch) in diesen Monaten solche Brauchwasserwerke.

 Die anhaltend hohen Investitionen machen eine Anpassung des Wasserpreises erforderlich. Ab dem 1. Januar zahlen Kundinnen und Kunden für 1.000 Liter Trinkwasser 1,70 Euro inklusive Mehrwertsteuer und damit 14 Cent mehr als bisher. Für eine Person mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 125 Litern pro Tag – also rund 46 Kubikmetern pro Jahr – bedeutet dies eine zusätzliche Belastung von etwa 6,44 Euro im Jahr. Auch der monatliche Grundpreis erhöht sich leicht: Er steigt von 8,49 Euro auf 8,66 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Für einen Haushalt ergibt sich daraus eine Mehrbelastung von 2,04 Euro pro Jahr.

 Auch den Wirtschaftsplan für die Abwasserbeseitigung hat die Verbandsversammlung am Donnerstag beschlossen. Der OOWV ist seit 1999 in diesem Geschäftsfeld tätig und ist hier derzeit für 42 Kommunen und einen Zweckverband ein verlässlicher Partner. Ab dem 1. Januar übernimmt der OOWV auch für die Inselgemeinde Wangerooge die Schmutzwasserbeseitigung.

In diesem Unternehmensbereich kalkuliert der OOWV 2026 mit Ausgaben in Höhe von
65 Millionen Euro und damit sieben Millionen Euro mehr als in diesem Jahr – ebenfalls ein neuer Rekordwert. Neben Investitionsmaßnahmen in sanierungsbedürftige Anlagen und Netze haben neue fachliche und gesetzliche Anforderungen erheblichen Einfluss auf die Arbeit als Abwasserbeseitigungsunternehmen. Die 2024 auf EU-Ebene beschlossene Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) ist beispielsweise für den OOWV und andere Abwasserentsorger mit zahlreichen neuen Regelungen verbunden. Dazu zählt die Energieneutralität bis 2045 für den Abwassersektor insgesamt sowie die ebenfalls bis 2045 für bestimmte Anlagen vorgeschriebene vierte Reinigungsstufe.

In den Landkreisen Friesland und Wittmund ist der OOWV ab dem 1. Januar 2026 in sieben Kommunen für die Schmutzwasserentsorgung sowie in Wangerland, Schortens und auf Wangerooge zusätzlich auch für die Niederschlagswasserbeseitigung zuständig. Die monatliche Grundgebühr wird auf Wangerooge nach der Übertragung der Abwasserentsorgung angepasst und bleibt darüber hinaus in allen anderen Kommunen unverändert. In den zwei Städten und fünf Gemeinden ändert sich mindestens eine der Gebühren.

·         Die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung steigt in der Stadt Varel um 0,15 Euro auf 2,94 Euro/m³. Für den oben genannten durchschnittlichen Wasserverbrauch (46 Kubikmeter pro Jahr pro Person) ergibt sich eine Mehrbelastung von 6,90 Euro pro Person und Jahr.

·         Die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung steigt in der Samtgemeinde Esens um 0,32 Euro auf 3,76 Euro/m³. Für den oben genannten durchschnittlichen Wasserverbrauch (46 Kubikmeter pro Jahr pro Person) ergibt sich eine Mehrbelastung von 14,72 Euro pro Person und Jahr.

·         Die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung sinkt in der Gemeinde Wangerland um 0,31 Euro auf 3,68 Euro/m³. Für den oben genannten durchschnittlichen Wasserverbrauch (46 Kubikmeter pro Jahr pro Person) ergibt sich eine Entlastung von 14,62 Euro pro Person und Jahr. Die Gebühr für die Niederschlagswasserbeseitigung bleibt unverändert bei 0,44 Euro/m² bebauter oder befestigter Fläche.

·         Die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung steigt in der Gemeinde Spiekeroog um 0,21 Euro auf 4,77 Euro/m³. Für den oben genannten durchschnittlichen Wasserverbrauch (46 Kubikmeter pro Jahr pro Person) ergibt sich eine Mehrbelastung von 9,66 Euro pro Person und Jahr.

·         Die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung steigt in der Gemeinde Bockhorn um 0,03 Euro auf 2,89 Euro/m³. Für den oben genannten durchschnittlichen Wasserverbrauch (46 Kubikmeter pro Jahr pro Person) ergibt sich eine Mehrbelastung von 1,38 Euro pro Person und Jahr.

·         Die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung steigt in der Stadt Schortens um 0,30 Euro auf 2,60 Euro/m³. Für den oben genannten durchschnittlichen Wasserverbrauch (46 Kubikmeter pro Jahr pro Person) ergibt sich eine Mehrbelastung von 13,80 Euro pro Person und Jahr. Die Gebühr für die Niederschlagswasserbeseitigung steigt um 0,02 Euro auf 0,37 Euro/m². Für ein Grundstück mit einer bebauten oder befestigten Fläche von 200 m² bedeutet das eine Mehrbelastung von vier Euro/Jahr.

·         Nach der Übertragung der Abwasserentsorgung an den OOWV steigt die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung in der Gemeinde Wangerooge um 1,68 Euro auf 4,68 Euro/m³. Für den oben genannten durchschnittlichen Wasserverbrauch (46 Kubikmeter pro Jahr pro Person) ergibt sich eine Mehrbelastung von 77,28 Euro pro Person und Jahr. Die Grundgebühr wird von 67 Euro im Jahr auf 6,25 Euro im Monat (das sind 75 Euro im Jahr, also acht Euro mehr) steigen. Die Gebühr für die Niederschlagswasserbeseitigung sinkt um 0,11 Euro auf 0,89 Euro/m². Für ein Grundstück mit einer bebauten oder befestigten Fläche von 200 m² bedeutet das eine Entlastung von 22 Euro/Jahr. Weitere Informationen zur Entwicklung der Gebühren auf Wangerooge nach der Übertragung der Abwasserentsorgung sind in der Pressemitteilung Nr.90-2025 nachzulesen.

 

 

Foto:
96-2025 PM OOWV Wasserpreis Abwassergebühren 2026_LK FRI_LK WTM

Ole Plugge/OOWV

Bildunterschrift:

OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht (links) und Verbandsvorsteher Sven Ambrosy berichteten von Investitionen in noch nie dagewesener Höhe im nächsten Jahr.

OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht (links) und Verbandsvorsteher Sven Ambrosy.

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