OOWV plant zahlreiche Investitionen in Kläranlage und Pumpwerke auf Wangerooge
Wangerooge. Vom 1. Januar kommenden Jahres an wird der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) die Abwasserbeseitigung sowie die Beseitigung des Niederschlagswassers in der Gemeinde Wangerooge übernehmen.
Schon im laufenden Jahr hat der Verband die Inselgemeinde personell im Bereich Abwasser unterstützt. Das gab den OOWV-Mitarbeitenden die Gelegenheit, die Kläranlage der Insel samt Pumpwerken und Gebäuden genau kennenzulernen. Sie bestätigten die Einschätzung vom vergangenen Jahr, als die Übergabe der Anlagen an den OOWV vorgestellt wurde: Es gibt auf Wangerooge im Bereich der Abwasserbeseitigung einen großen Sanierungsstau, der nun aufgelöst werden muss. Bereits im Jahr 2016 wurde mit einer Kamerabefahrung festgestellt, dass das Kanalnetz auf der Insel marode ist.
Bernd Janssen, Regionalleiter beim OOWV, nennt Beispiele für die Investitionen, die getätigt werden müssen. „In den nächsten Jahren müssen sieben Pumpwerke saniert werden“, so Janssen. Dazu gehören auch Schaltanlagen und die Schaffung von Redundanzen, um die Entsorgungssicherheit zu erhöhen. Einen Sanierungsstau gibt es laut Bernd Janssen auch bei den Regenrückhaltebecken sowie bei den Gebäuden und den technischen Anlagen der Kläranlage. So müsse zum Beispiel das Prozessleitsystem auf den Stand der Technik gebracht werden. Bereits von der Gemeinde Wangerooge wurde der Bau einer solaren Klärschlammtrocknung initiiert. Das Ziel, so Janssen, sei eine sichere und umweltgerechte Schmutzwasserbeseitigung.
Investitionen, die für alle Beteiligten nicht überraschend kommen, die aber Geld kosten. Daher lässt sich eine Anhebung der Gebühr für die Schmutzwasserbeseitigung auf Wangerooge nicht vermeiden. Diese wurden am 4. Dezember 2025 von der Verbandsversammlung des OOWV beschlossen. „Der Gebührenanstieg wäre auch ohne die Übergabe an den OOWV zum 1. Januar 2026 notwendig geworden“, betont Bürgermeisterin Tina Mißmahl. Sie sei überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit dem OOWV langfristig der richtige Schritt für die Inselgemeinde gewesen sei. Das gelte sowohl in Hinblick auf die Umwelt als auch auf die finanzielle und organisatorische Entlastung der Gemeinde.
Die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung steigt laut dem Beschluss der Verbandsversammlung für die Gemeinde Wangerooge zum 1. Januar 2026 von derzeit 3 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser auf 4,68 Euro pro Kubikmeter. Die Grundgebühr wird auf 6,25 Euro pro Monat und damit pro Jahr von 67 Euro auf 75 Euro steigen. Die Gebühr für die Niederschlagsbeseitigung sinkt hingegen von jetzt einem Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche auf 89 Cent pro Quadratmeter.
Foto:
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Fred Richter/OOWV
Bildunterschrift:
In die Gebäude und in die technischen Anlagen der Kläranlage Wangerooge muss in den kommenden Jahren investiert werden.