OOWV optimiert Oldenburger Kanalnetz
Oldenburg. Auf der Dobbenwiese in Oldenburg hat sich das Bild in den vergangenen Wochen deutlich verändert: Wo im Sommer zahlreiche Oldenburgerinnen und Oldenburger ihren Treffpunkt im Grünen finden, sind aktuell Bagger und Baumaschinen im Einsatz. Grund dafür ist eine umfangreiche Kanalbaumaßnahme des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) in Zusammenarbeit mit der Stadt Oldenburg.
Seit November dieses Jahres wird unter einem Teil der Dobbenwiese ein neuer Regenwasserkanal verlegt. Er soll künftig das Niederschlagswasser der angrenzenden Siedlungsflächen aufnehmen und kontrolliert in die Dobbenteiche ableiten. Damit das Wasser vor der Einleitung in die Teiche gereinigt werden kann, entsteht zusätzlich eine Regenwasserbehandlungsanlage. „Da das Niederschlagswasser im Einzugsgebiet des neuen Kanals zum Teil auf stark frequentierten Verkehrsflächen anfällt und somit behandlungsbedürftig ist, muss es vor Ort gereinigt werden. Die dafür erforderliche Behandlungsanlage befindet sich derzeit im Bau“, erklärt Christian Flitz, Fachplaner beim OOWV. Die Anlage besteht aus zwei parallel verlaufenden Rohrsträngen, in denen sich Schmutzpartikel absetzen und Schwimmstoffe wie Öle und Fette zurückgehalten werden. Diese Stoffe können anschließend im Rahmen der regelmäßigen Reinigung gezielt entnommen und entsorgt werden. Ergänzt wird die Anlage durch einen dritten Rohrstrang, den sogenannten Bypass.
Im Anschluss an die aktuellen Arbeiten beginnen voraussichtlich im Laufe des nächsten Monats die Arbeiten in der Tirpitzstraße. Dabei wird der vorhandene Mischwasserkanal erneuert und zu einem Schmutzwasserkanal umfunktioniert sowie ein neuer Regewasserkanal ergänzt. Durch die Umstellung des vorhandenen Mischsystems auf ein Trennsystem verfolgt die Baumaßnahme die langfristig ausgerichtete Strategie zur strukturellen Entflechtung und Optimierung des Oldenburger Kanalnetzes.
Hierzu wird ab Januar 2026 die Straße in Höhe der Hausnummer 39 bis zur Kreuzung mit der Tappenbeckstraße gesperrt und von Grund auf erneuert. Dabei werden sowohl die Kanalisation als auch die Straßen- und Straßennebenanlagen neu hergestellt. Über den genauen Starttermin der Vollsperrung informieren Stadt Oldenburg und OOWV rechtzeitig vor Beginn.
Die Arbeiten in diesem Bauabschnitt brachten zu Beginn gleich Herausforderungen mit sich. „Unter der Dobbenwiese liegt eine historische Deponie, die zunächst archäologisch untersucht werden musste“, erklärt Christian Flitz. „Zudem gibt es im Bereich der künftigen Straßenbauarbeiten alte, verfüllte Entwässerungsgräben mit verbliebenen Hohlräumen, in denen noch kontinuierlich Wasser fließt. Deshalb ist hier besondere Vorsicht geboten, damit dieses Wasser beim Aushub nicht unkontrolliert austritt.“
Die aktuelle Maßnahme an der Dobbenwiese und an der Tirpitzstraße ist der zweite von insgesamt drei Bauabschnitten. Der erste Abschnitt in der Hindenburgstraße wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. Der dritte und damit letzte Bauabschnitt im Bereich Gerberhof soll Anfang 2027 folgen. Somit wird ein Abschluss des Gesamtprojekts Ende 2027 anvisiert.
Finanziert wird die Gesamtmaßnahme vom OOWV und der Stadt Oldenburg. Die Kosten für den zweiten Bauabschnitt, ausgeführt von der Firma STRABAG AG aus Jaderberg, belaufen sich voraussichtlich auf rund 3,1 Millionen Euro. Rund zwei Millionen Euro wird der OOWV davon übernehmen.