Mit Begeisterung für Technik und Natur: Abwassermeister Clemens Prunsche feiert kurz vorm Abschied 40. Dienstjubiläum
Lohne. Auf der Kläranlage braucht es beides: moderne Technik und ein Gespür für die Umwelt. Diese Mischung reizt Clemens Prunsche schon seit vier Jahrzehnten. Und sie wird ihm fehlen, wenn er sich zum Jahresende, kurz nach seinem 40. Dienstjubiläum, auf der Kläranlage Nordlohne in den Ruhestand verabschiedet. „Heute werden Kläranlagen teilweise schon mithilfe von KI gefahren, aber wir alten Hasen riechen schon, wenn wir die Anlage morgens betreten, ob der Zulauf in Ordnung ist“, sagt der beim Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) angestellte Abwassermeister. Manche Dinge bleiben eben gleich, auch wenn sich technologisch viel getan hat, seit er 1985 seine Ausbildung zur Fachkraft für Ver- und Entsorgung begann.
Für Technik und Naturwissenschaften interessierte sich Clemens Prunsche schon, als er am Technischen Gymnasium in Lohne auf das Abitur hinarbeitete. Neuen Aufwind bekam diese Begeisterung, als er sich unter zahlreichen Bewerbern durchsetzte und aus der zunächst begonnenen Ausbildung zum Heizungsbauer auf die Kläranlage wechselte. Im Anschluss an die Ausbildung qualifizierte er sich 1988 zum Abwassermeister weiter und bildete schon bald seinerseits den ersten Lehrling aus. Spannende Herausforderungen bot der Einsatz im zunächst zwei- und später dreiköpfigen Team auf der Kläranlage auch im Berufsalltag immer wieder. Dazu zählten Umbauten und Modernisierungen, aber auch Bereitschaftseinsätze. So galt es nach einem großen Brand in der Gemeinde, das belastete Löschwasser schnell zu analysieren, vom übrigen Abwasser zu trennen und separat zu entsorgen, um die Biologie der Kläranlage ebenso wie die Umwelt vor Schäden zu schützen.
Generell macht es Clemens Prunsche Freude, zu sehen, wie viel Wasser sauber in den Kreislauf zurückgeführt wird. „Die Laboranalysen sind im Laufe der Zeit viel feiner geworden und es ist schön, wenn die Werte gut sind“, sagt der 64-Jährige. Um das zu erreichen, können er und seine Kollegen auf ein größeres Netzwerk zurückgreifen, seit der OOWV im Jahr 2005 die Abwasserbeseitigung von der Gemeinde Lohne übernahm. „Da ist sehr viel Know-how vorhanden und man bekommt Hilfe für die stetig wachsenden Aufgaben auf der Kläranlage“, lobt der Jubilar. Daher verabschiedet er sich nun mit dem sprichwörtlichen weinenden Auge, freut sich aber auch sehr auf mehr freie Zeit mit seiner Frau Silke, seinen drei erwachsenen Söhnen und dem Familienhund Buhma.