Das Wasser-Wald-Zentrum des OOWV in Schortens ist eröffnet worden
Schortens. Nach gut einem Jahr Bauzeit war es so weit: Mit dem Durchschneiden des roten Bandes wurde das Wasser-Wald-Zentrum (WWZ) des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) im Klosterpark Schortens am Freitagnachmittag offiziell eröffnet. Zur Schere hatten OOWV-Verbandsvorsteher Sven Ambrosy, OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht, Annette Groth, Leiterin der Umweltbildung des OOWV, sowie der Schortenser Bürgermeister Gerhard Böhling gegriffen.
Karsten Specht erläuterte bei der Eröffnung, warum das Wasser-Wald-Zentrum so wichtig ist. „Unter Wäldern finden wir das beste Wasser.“ Nicht ohne Grund fände in Niedersachsen die Wassergewinnung zu 50 Prozent unter Wäldern statt. „Darum ist es wichtig, mit diesem neuen Standort unserer Umweltbildung das Bewusstsein für Waldschutz zu schärfen, der zugleich Wasserschutz ist“, so Specht.
Die Schlüsselrolle von Wasser für eine nachhaltige Energiewende und der Wasserkreislauf im Wald sowie die Filterwirkung des Waldbodens seien daher die großen Themen im neuen Wasser-Wald-Zentrum.
Verbandsvorsteher Sven Ambrosy betonte, dass das WWZ sich behutsam in die Umgebung einfüge. Der OOWV mache mit dem WWZ das Zusammenspiel zweier zentraler Elemente der natürlichen Lebensgrundlagen sichtbar: Wasser und Wald. „Und wo könnte das besser passieren als im landschaftsgeschützten Klosterpark Schortens? Der Park ist ein Ort mit Geschichte, mit Charakter, mit Atmosphäre. Er verbindet Natur und Kultur, Ruhe und Bewegung, Tradition und Wandel“, so Sven Ambrosy.
„Ob Schulklassen, Umweltgruppen oder interessierte Gäste: Der Klosterpark wird durch das WWZ noch stärker als Ort des Lernens und Erlebens wahrgenommen werden“, sagte Sven Ambrosy. Es werde ein Ort sein, an dem man verweilt, entdeckt und diskutiert. Ein Ort, der nicht nur Antworten gebe, sondern zum Nachdenken anrege.
Bürgermeister Gerhard Böhling griff den Gedanken auf. „Die Eröffnung des Wasser-Wald-Zentrums ist für unsere Stadt ein weiterer, wichtiger Baustein in der Umweltbildung und ergänzt und bereichert die vielfältigen Angebote unseres Regionalen Umweltzentrums.“ Als Biosphärengemeinde und als Mitglied des OOWV sei der Stadt Schortens insbesondere die Darstellung und das Zusammenwirken von Wasser und Wald ein besonderes Anliegen. „Ich danke dem OOWV für die Investition in das WWZ im Klosterpark in Schortens und die dabei wieder einmal deutlich gewordene gute Zusammenarbeit“, so Gerhard Böhling.
Annette Groth hat als Leiterin der OOWV-Umweltbildung in vier Jahren der Planung und Konzeptionierung mit ihrem Team eine multifunktionale Ausstellung geschaffen, die auf die jeweilige Altersgruppe zugeschnitten das Wissen zu Wasser und Wald vermittelt. Schon im Eingangsbereich des WWZ wird deutlich, wie wichtig der Wald für den Wasserschutz ist – und umgekehrt. Eine große Schautafel verdeutlicht den ewigen Wasserkreislauf, Satellitenbilder zeigen, wie viel Wald es in der Umgebung des WWZ gibt.
Der Blick der Besucherinnen und Besucher fällt im Eingangsbereich durch ein großes Bullauge auf einen Felsen. Ein kleiner Bach fließt dort hinab. Der Felsen ist Teil der sanitären Anlagen und dient als Waschbecken. „Der Raum dient im WWZ als Lehrer“, erklärte Annette Groth die Idee dahinter. Zahlreiche Exponate zum Wald, zu Wasser- und Klimaschutz finden sich in dem Neubau. „Wir wollen möglichst viel Wissen auf wenig Platz vermitteln“, sagte Annette Groth.
Die Wissensvermittlung soll künftig mit Veranstaltungen, Programmen für Schulklassen und mit individuellen Besuchen erfolgen. In mehreren Stufen wird die neue Bildungseinrichtung in den kommenden Monaten ihr Angebot erweitern.
Den Anfang machen bereits ab November Veranstaltungen des OOWV sowie von Partnern des WWZ. Dazu gehören zum Beispiel das benachbarte Regionale Umweltzentrum (RUZ), das Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer und die Niedersächsischen Landesforsten. Das WWZ ist zudem der erste OOWV-Bildungsstandort, an dem externe Partner eigene Veranstaltungen durchführen können.
Das WWZ bietet dabei verschiedene Möglichkeiten. Für Vortragsveranstaltungen kann eine Bestuhlung für bis zu 70 Besucherinnen und Besucher erfolgen. Bei Seminaren bietet das WWZ bis zu 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausreichend Platz und eine komplette technische Ausstattung für Konferenzen.
Die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz wurden auch beim Bau des WWZ berücksichtigt. Viel Holz und Glas wurde verwendet. Das Gebäude ist komplett recyclebar. Eine moderne Wärmedämmung, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine intelligente Lüftung sorgen dafür, dass Ressourcen geschont und Betriebskosten gesenkt werden. Das Gebäude selbst ruht auf 20 Säulen – so kann auch unter dem WWZ Wasser im Erdreich versickern, versiegelt wurde so gut wie nichts. Auch der wertvolle Wurzelraum der knapp 400 Jahre alten Linden wurde geschützt.
