40-jähriges Dienstjubiläum: Wandel vom Schaltschrank zum PC auf Kläranlage Damme mitgestaltet
Damme. Das handschriftliche Betriebstagebuch ist längst Geschichte, die riesigen Schaltschränke sind durch einen kompakten Computer ersetzt – aber Franz-Josef Meyer ist immer noch da und voll auf dem Stand der Technik. Der Anlagenkoordinator der Kläranlage Damme des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) feiert am Dienstag, 2. September 2025, sein 40-jähriges Jubiläum im öffentlichen Dienst. Auch nach vier Jahrzehnten im Beruf findet er Kläranlagentechnik spannend. „Das interessiert mich einfach, auch in meiner Freizeit“, sagt der 63-Jährige.
Dabei hatte der gelernte Kfz-Mechaniker dieses Berufsfeld gar nicht im Sinn, als er 1985 bei der Stadt Damme anfing. Nur auf Zeit wechselte er vom Bauhof auf die Kläranlage. Doch nachdem er als Quereinsteiger 1987 den Klärwärter-Grundkurs abgelegt hatte, ging es Schlag auf Schlag. Bis 1991 bildete Franz-Josef Meyer sich zum Ver- und Entsorger weiter, ab 1992 leitete er die Kläranlage. Dann führte ihn sein Weg zwei Jahre lang regelmäßig ins Ruhrgebiet, zum Blockunterricht an der Meisterschule in Essen, bis er 1994 den Titel des Abwassermeisters in der Tasche hatte. „Das war eine anstrengende Zeit“, denkt er zurück, „denn die normale Arbeit hörte ja nicht auf“. Und auch das Familienleben ging munter weiter, zumal in Franz-Josef Meyers Patchworkfamilie, zu der fünf mittlerweile erwachsene Kinder gehören: Drei Söhne brachte seine Frau mit in die Beziehung, er selbst eine Tochter und vor 23 Jahren kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt. Inzwischen sind die Kinder von damals teilweise selbst Eltern und die Familie ist um vier Enkelkinder – sowie um Mischlingshündin Emma – angewachsen.
Da ist es praktisch, dass das Familienhaus samt Garten nur zwei Kilometer entfernt von der Kläranlage liegt. „Das ist auch dann gut, wenn ich nachts mal raus muss“, sagt der Abwassermeister, der seit der Übernahme der Kläranlage Damme im Jahr 2004 OOWV-Mitarbeiter ist. Nächtliche Einsätze kommen hin und wieder vor, schließlich muss die Abwasserbeseitigung rund um die Uhr gewährleistet sein. Seit mittlerweile drei Jahren kann sich das Team der Kläranlagen die anfallenden Aufgaben zu dritt teilen, zuvor waren es nur zwei Kollegen. „Seit dem vergangenen Jahr bilden wir auch wieder aus“, freut sich Franz-Josef Meyer.
Seine Karriere kann er Nachwuchskräften mit gutem Gewissen zur Nachahmung empfehlen: „Es ist ein sehr breit aufgestellter Beruf mit vielseitigen Tätigkeiten: Mal ist man als Mechaniker oder als Schlosser gefragt, Elektrotechnik und Steuerungstechnik gehören dazu, Labor und Analytik ebenfalls.“ Über die Jahre hat Franz-Josef Meyer „seine“ Anlage wachsen und moderner werden sehen. Die Kapazität stieg von 18.000 auf 27.000 sogenannte Einwohnerwerte (EW) an. Die Vorklärung wurde erneuert, ein zweites Belebungsbecken und ein neues Nachklärbecken kamen hinzu. Zudem wurde der Arbeitsalltag im entkernten und von Grund auf sanierten Betriebsgebäude mit neuen Sozialräumen komfortabler. Im Rückblick auf seine 40 Dienstjahre fällt dem Jubilar vor allem eins auf: „Es war eine spannende Zeit, nie monoton.“ Das darf aus seiner Sicht so weitergehen.
