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Veröffentlicht am 21. Mai 2025
Online-Magazin

Wasser für Wasserstoff: Vorstellung nachhaltige Versorgung für den Wasserstoffpark Friesland

Der geplante Wasserstoffpark Friesland in Sande entwickelt sich zu einem Schlüsselprojekt der regionalen Energiewende. Der OOWV begleitet das Vorhaben von Beginn an mit einem klaren Ziel: eine sichere und nachhaltige Wasserversorgung für die Wasserstoffproduktion zu gewährleisten.

Infoabend Wasserversorgung Wasserstoffpark Friesland OOWV / Friesen Elektra

Gemeinsam mit unserem Projektpartner Friesen Elektra Green Energy AG stellten wir am 19. Mai beim Informationsabend „Wasser für Wasserstoff – aber nachhaltig“ das geplante Versorgungskonzept der Öffentlichkeit vor.

Rund 50 Bürger*innen kamen ins Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Sande, um mehr über die Wasserstrategie für den geplanten Elektrolyseur zu erfahren.

Nachhaltige Wassernutzung als Leitprinzip

Zentraler Bestandteil des Konzepts ist der schonende Umgang mit Trinkwasserressourcen. Diese kommen lediglich in der Startphase zum Einsatz. Im weiteren Projektverlauf wird auf alternative Wasserquellen wie aufbereitetes Abwasser, Oberflächenwasser und Meerwasser zurückgegriffen. Damit verfolgt der OOWV konsequent das Ziel, die natürlichen Wasservorräte zu schützen und zugleich die industrielle Entwicklung in der Region zu ermöglichen.

Unsere Tochter iwag (Industriewasserversorgungsgesellschaft Nordwest-Niedersachsen mbH) plant in Kooperation mit der Gemeinde Sande ein Brauchwasserwerk in unmittelbarer Nähe der örtlichen Kläranlage. Gereinigtes kommunales Abwasser wird dort zu Brauchwasser aufbereitet. Auf diesem Weg lassen sich jährlich bis zu 400.000 Kubikmeter Wasser gewinnen – ohne zusätzliche Grundwasserentnahmen.

Parallel dazu werden weitere Versorgungsoptionen vorbereitet. So soll eine bestehende Meerwasserleitung aus der Innenjade genutzt werden, um zusätzliches Wasser nach Sande zu transportieren. Auch eine mögliche Nutzung des Ems-Jade-Kanals wird geprüft. Eine neue Messstation soll die dafür nötige Datengrundlage liefern.

Versorgungssicherheit mit Verantwortung

Als öffentlicher Wasserversorger trägt der OOWV Verantwortung für die zuverlässige Versorgung von Menschen, Tieren und Betrieben im gesamten Verbandsgebiet. Der Schutz der Ressource Wasser hat dabei höchste Priorität.

„Daseinsvorsorge steht für uns an erster Stelle“, sagte Uwe Sütering, Bereichsleiter Wasserwirtschaft beim OOWV. „Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, Entwicklungen wie die Wasserstoffwirtschaft mit passenden Lösungen zu unterstützen. Die Aufbereitung von Brauchwasser ist dabei ein wichtiger Baustein.“

Auch unser Geschäftsführer Karsten Specht betonte die Bedeutung des Projekts:
„Der Wasserstoffpark Friesland zeigt, wie Energie- und Wasserwirtschaft gemeinsam zur Nachhaltigkeit beitragen können. Wenn wir unsere Wasservorkommen umsichtig nutzen, leisten wir einen aktiven Beitrag zur Energiewende.“

Offener Dialog mit der Region

Die Infoveranstaltung bot nicht nur Einblicke in technische und planerische Details, sondern auch Raum für Austausch. Vertreterinnen und Vertreter aus Umweltverbänden, Verwaltung, Wirtschaft und Politik diskutierten auf dem Podium über Chancen und Herausforderungen der Wasserstoffproduktion in der Region. Das vorgestellte Versorgungskonzept fand breite Zustimmung.

Auch die Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, ihre Fragen an den vier Infoständen direkt mit den Fachleuten von Friesen Elektra und dem OOWV zu besprechen. Der offene Austausch wurde von allen Seiten als wertvoll empfunden und soll auch in den nächsten Projektphasen fortgesetzt werden.

Ein Modellprojekt für den Nordwesten

Der Wasserstoffpark Friesland hat das Potenzial, jährlich so viel CO₂ einzusparen, wie die Wälder Niedersachsens binden können. Für die Region bedeutet das nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch neue Arbeitsplätze, Wertschöpfung und wirtschaftliche Perspektiven.

Wir verstehen uns als verlässlicher Partner in diesem Wandel. Mit innovativen Ansätzen und einer klaren Haltung zur Ressourcenschonung bringt sich der Verband aktiv in die Gestaltung einer klimafreundlichen Zukunft ein.