Neues Abwasserpumpwerk entsteht an der Schleuse Oldenburg
Ein großes Loch, gefüllt mit Wasser: Das ist alles, was derzeit vom künftigen Abwasserpumpwerk des OOWV neben der Schleuse Oldenburg zu sehen ist. Ein Zustand, der sich schnell ändern wird. Bis Mitte kommenden Jahres soll das neue Bauwerk in Betrieb gehen.

Am Ende wird das Gebäude, das rund 3,1 Millionen Euro kostet, nur die Größe einer Doppelgarage haben. Darunter verborgen aber liegt auf zwei Ebenen, wofür dieses Gebäude an der Schleuse Oldenburg errichtet wird. In den beiden Tiefgeschossen findet sich künftig die Technik für eine der größten Abwasserpumpen der Stadt Oldenburg. Rund 16 Prozent der gesamten Abwassermenge der Stadt Oldenburg pumpen wir bereits jetzt an dieser Stelle in Richtung der Kläranlage Oldenburg.
Es handelt sich um ein Pumpwerk für Schmutz- und Regenwasser. Da Starkregenereignisse zunehmen, wird sich auch die Wassermenge, die dieses Pumpwerk bewältigen muss, in Zukunft erhöhen. Pumpen sind nötig, die in dem Vorgängerbau aus dem Jahr 1933 nicht mehr installiert werden könnten. Daher haben wir uns für den großen Wurf entschieden und bauen komplett neu.
Herausfordernd waren die Planungen, die bereits im Jahr 2022 begonnen haben – und dann immer größer geworden sind. Denn zahlreiche Abstimmungen waren nötig, ehe der erste Spatenstich Mitte Mai dieses Jahres unternommen werden konnte. Vor allem mit der Unteren Naturschutzbehörde wurde eng und gut zusammengearbeitet. Schließlich musste neben dem Altbau eine Fläche gerodet werden. Es galt, Bäume und Arten zu betrachten, um so naturschonend wie möglich zu arbeiten.

Es galt aber auch, Leitungen und Rohre umzulegen, die im Weg sein könnten für den Neubau. Dabei gab es immer wieder Überraschungen. Leitungen lagen teilweise nicht dort, wo sie laut Plan hätten liegen sollen.
Eine Herausforderung für unsere Ingenieure ist die Baugrube. Acht Meter wird es am Ende unter die Erde gehen, zwei Geschosse erstrecken sich unter dem Gebäude an der Oberfläche. Die Baugrube ist mit Spundwänden ausgekleidet worden. „Darunter ist eine wasserdichte Tonschicht“, so Projektleiter Dennis Fricke. Und unter dieser Tonschicht befindet sich Wasser, das unter Druck steht. Um zu verhindern, dass die Tonschicht unter diesem Druck bricht und Menschen durch hereinbrechendes Wasser in der Baugrube in Gefahr geraten, wird Wasser in das riesige Loch gepumpt – als Gegendruck. Ein so genannter Longfrontbagger holt das Erdreich nun aus dem Wasser. Hat er die gewünschte Tiefe von acht Metern erreicht, übernimmt ein Taucherteam und baut die Unterwasserbetonsohle ein. Sie wird 60 Zentimeter stark sein. Die tragenden Außenwände werden aus wasserundurchlässigem Stahlbeton hergestellt.
Die Fertigstellung aller Arbeiten ist für September kommenden Jahres geplant. Bis dahin werden sowohl das alte Gebäude zurückgebaut als auch die Grünanalgen um den Neubau gestaltet sein. Mehr Infos zu diesem Projekt gibt es in unserer Pressemitteilung.