Klimafreundlich Gärtnern: Tipps für den heimischen Garten
Die wärmere Jahreszeit naht und viele Naturfreunde zieht es in ihren heimischen Garten. Wir haben deswegen einige Tipps für Sie, worauf Sie bei Ihrer Gartengestaltung achten können, um möglichst viel Gutes für das Klima zu tun.
Die wärmere Jahreszeit naht und viele Naturfreunde zieht es in ihren heimischen Garten. Unkraut jäten, erstes Gemüse ernten, Beete mulchen – es gibt viel zu tun. Bei der Gartengestaltung und -pflege gibt es einiges jedoch einiges zu beachten, um möglichst umweltfreundlich zu agieren. „Klima- und umweltfreundliches Gärtnern bedeutet, die Standortbedingungen des Gartens zu berücksichtigen und entsprechend zu handeln, indem widerstandsfähige Pflanzen ausgewählt und wertvolle Ressourcen wie zum Beispiel Trinkwasser sparsam genutzt werden. Zudem sollten versiegelte Flächen im Garten minimal ausfallen“, erläutert der Teamleiter des Biodiversitätsmanagements Oliver Kraatz von Stadt.Land.Grün.
Doch welche Pflanzen sind die richtigen? Bei der Auswahl sollten vorrangig heimische Arten wie beispielsweise der Weißdorn, oder das Pfaffenhütchen berücksichtigt werden, die der hiesigen Tierwelt Nahrung und Unterschlupf bieten. Ein geeigneter Zeitpunkt für die Neu- und Umpflanzung ist der Herbst. „Im Frühling ist es mittlerweile häufig sehr trocken, deshalb ist dann die Frühlingsbepflanzung sehr pflegeintensiv, “ erklärt Oliver Kraatz. Wer dennoch im Frühling seinen Garten neu bepflanzen möchte, sollte darauf achten, dass die Pflanzengrube tief genug und mit einem wasserhaltenden Substrat wie zum Beispiel Kompost ausgelegt ist. Zudem muss auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden, wobei sich die Anlage eines Gießrings anbietet.
Um Wasserressourcen zu schonen, ist es ratsam, auf Trinkwasser zu verzichten und stattdessen Regenwasser aus Regentonnen oder Zisternen zu nutzen. Biologe Oliver Kraatz weißt darauf hin, dass die Verwendung eines Sprühregners vermieden werden sollte, da dabei bis zu 800 Liter Wasser pro Stunde verbraucht werden und ein nicht unerheblicher Teil des Wassers verdunste bevor es den Pflanzen zugutekommt. Besser geeignet ist die Nutzung eines Perlschlauchs, der eine schonende und gleichmäßige Bewässerung der Pflanzen ermöglicht. Die Bewässerung des Rasens sollte grundsätzlich vermieden werden.
Auch bei der Pflege des Rasens kann klima- und umweltfreundlich gehandelt werden. Es ist generell vorteilhaft, die Schnitthöhe auf über fünf Zentimeter zu setzen und Wildpflanzen wie Gänseblümchen oder Löwenzahn zu tolerieren. Besonders positiv ist es, wenn bestimmte Abschnitte des Rasens über längere Zeiträume unberührt bleiben und sich zu Wildblumenwiesen entwickeln können.
Eine weitere Möglichkeit, mehr Grünflächen als Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen, ist die Dachbegrünung. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, ob das Dach die zusätzliche Last tragen kann. Carports bieten beispielsweise die Möglichkeit, eine extensive Begrünung – also mit geringem Pflegeaufwand – anzulegen. Wasserspeichernde Pflanzen wie Sedum-Arten, Kräuter und niedrig wachsende Gräser gedeihen gut auf solchen Dächern. Ein extensiv begrüntes Dach benötigt abgesehen von der Anwachsphase keine Bewässerung. Besonders in städtischen Gebieten spielt jede begrünte Fläche eine wichtige Rolle für die Tier- und Pflanzenwelt, die Belüftung und die Kompensation der durch Gebäude und versiegelte Flächen verursachten Wärme.
Wer in seinem Garten zusätzliche Flächen entsiegelt und schattige Plätze schafft, sorgt nicht nur für eine angenehme Abkühlung, sondern schenkt sich selbst auch einen gemütlichen Ort für den Sommer.