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Veröffentlicht am 3. Juli 2025
Pressemitteilung

Recyceltes Abwasser für die Industrie hilft Grundwasser zu schonen

Wilhelmshaven. Industrielles Wachstum ermöglichen und gleichzeitig Grundwasserressourcen schonen: Diese scheinbar gegensätzlichen Ziele wollen die Stadt Wilhelmshaven, die Technischen Betriebe Wilhelmshaven (TBW) und der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) miteinander vereinbaren. Die Kooperationspartner planen, künftig geklärtes Abwasser zu nutzen, um für industrielle Zwecke nicht wie bisher aus dem Grundwasser gefördertes Trinkwasser aufwenden zu müssen. In einer am Donnerstag unterzeichneten Vereinbarung legen die Stadt am Jadebusen, der städtische Eigenbetrieb TBW und der Wasserverband mit Hauptsitz in Brake gemeinsam fest, dass der OOWV gereinigtes Abwasser aus dem Ablauf der städtischen Kläranlage Wilhelmshaven nutzen darf. Dieses soll dann in einem neuen Brauchwasserwerk – die ersten dieser Art baut der OOWV gerade in Brake und Nordenham im Landkreis Wesermarsch – für die industrielle Nutzung technisch aufbereitet werden. Genauer gesagt soll Brauchwasser in der Qualität erzeugt werden, die bestehende und neue Industriebetriebe sowie die geplanten Wasserstoffprojekte im Wilhelmshavener Stadtgebiet benötigen.

Im Vorfeld der Vereinbarung haben sich nicht nur die drei Unterzeichnenden engmaschig abgestimmt. Auch die GEW Wilhelmshaven GmbH, die für die öffentliche Trinkwasserversorgung im Wilhelmshavener Stadtgebiet zuständig ist und bleibt, war Teil des sehr guten Austauschs. Der OOWV, der im benachbarten Landkreis Friesland und darüber hinaus Wasserver- und zum Teil auch Abwasserentsorger ist, wird sich in Wilhelmshaven ausschließlich auf die Brauchwasserversorgung für die Industrie konzentrieren. Seit über zehn Jahren arbeitet der OOWV an Brauchwasserlösungen. Vor allem die Tochterfirma iwag (Industriewasserversorgungsgesellschaft Nordwest-Niedersachsen) hat in verschiedenen Projekten Expertise zum Thema gesammelt, die der OOWV nun in Wilhelmshaven einbringt. „Das ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Kooperation in der Wasserwirtschaft und darüber hinaus hilft, die Herausforderungen zu stemmen, vor denen wir stehen“, betont OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht.

„Unser Ziel ist es, durch die Verwendung von Brauchwasser den Ausbau des Industriestandorts Wilhelmshaven zu fördern und Neuansiedlungen zu ermöglichen“, erklärt Oberbürgermeister Carsten Feist. „Dabei geht es uns auch darum, unseren Beitrag zur dringend notwendigen Energiewende zu leisten und die Realisierung der besonders wasserintensiven Wasserstoff-Projekte zu unterstützen.“ Bis zu sieben Millionen Kubikmeter geklärtes Abwasser im Jahr kann die Kläranlage Wilhelmshaven nach den aktuellen Berechnungen zur Verfügung stellen, sobald die nötigen Leitungen und das Brauchwasserwerk fertig gebaut sind. In einem Übergabepumpwerk auf dem Gelände der zentralen Kläranlage am Jadebusen wird das sogenannte Klarwasser in die neu entstehenden Leitungen eingespeist. Aufbereitet wird es dann im neuen Brauchwasserwerk, das nahe der Kläranlage gebaut werden soll. Dieses könnte nach jetzigem Stand 2029 bis 2030 den Betrieb aufnehmen.

Für die Wilhelmshavener Bürgerinnen und Bürger hat die neue Kooperation aus Sicht von Tim Menke, technischer Betriebsleiter der TBW, einen doppelten Mehrwert. Der Wirtschaftsstandort wird um einen wichtigen Standortfaktor aufgewertet: die sichere Versorgung mit Wasser. Zugleich leitet die Kläranlage weniger Abwasser in die Jade ein, was eine Kostenersparnis bedeutet, da die dafür anfallenden Gebühren geringer ausfallen. Vorteile für die gesamte Region sieht der OOWV-Verbandsvorsteher und Landrat des Landkreises Friesland Sven Ambrosy: „Wenn wir mit einer nachhaltigen Wasserversorgung dazu beitragen, dass in der Region grüner Wasserstoff produziert werden kann, hat das gleich mehrere Vorzüge: Wir stärken die regionale Wirtschaft, wir tragen maßgeblich zur CO2-Reduktion bei und wir schützen unsere Grundwasserressourcen, damit auch kommende Generationen daraus schöpfen können.“

Vertragsunterzeichnung: Wilhelmshaven überlässt OOWV geklärtes Abwasser für Brauchwasserwerk

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