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Veröffentlicht am 7. Juli 2025
Pressemitteilung

OOWV baut ein neues Abwasserpumpwerk in Oldenburg

Oldenburg. Eine große Investition von rund 3,1 Millionen Euro tätigt der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) derzeit in Oldenburg. Über ein Jahr wird gebaut, wie Projektleiter Dennis Fricke erzählt. „Und am Ende sieht man nur ein Gebäude von der Größe einer Doppelgarage.“

Denn der Großteil des neuen Bauwerks wird unter der Erde liegen. Die Rede ist von einem Ersatzbau für das Abwasserpumpwerk Schleuse des OOWV, direkt gelegen an der Schleuse Oldenburg. Es pumpt im Jahr rund zwei Millionen Kubikmeter Schmutz- und Regenwasser unter anderem aus den Oldenburger Stadtteilen Eversten und Bloherfelde in Richtung Kläranlage. „Das ist ungefähr 15 Prozent der gesamten Abwassermenge der Stadt Oldenburg“, sagt Jens de Boer, OOWV-Regionalleiter für die Stadt Oldenburg und den Landkreis Ammerland. Auf die Schmutzwassermenge bezogen ist das Pumpwerk Schleuse demnach das größte seiner Art in der Stadt Oldenburg.

Und es ist gleichzeitig eines der ältesten. Das jetzige Bauwerk stammt aus dem Jahr 1933. Das oberirdische Gebäude wurde 1957 errichtet. Es gibt im Stadtgebiet nur zwei weitere Pumpen mit ähnlichem Alter. „Den im Pumpwerk verbauten Pumpentyp gibt es nicht mehr“, erklärt Volker Bruns, Leiter der Kläranlage Oldenburg. Ersatzteile zu beschaffen sei daher schwierig, vieles müsste bei Bedarf aufwendig repariert oder extra angefertigt werden. „Und Platz für moderne Pumpen ist in dem alten Gebäude nicht mehr vorhanden“, so Bruns.

Daher wurde es Zeit für einen Neubau. Dennis Fricke weist darauf hin, dass eine moderne Anlage nicht nur weniger reparaturanfällig sei. Man müsse im laufenden Betrieb auch nicht so viel Wartungsaufwand betreiben. Die Mitarbeitenden des OOWV seien schon regelmäßig unterwegs zum Pumpwerk, damit alles reibungslos laufe.

Herausfordernd waren die Planungen, die bereits im Jahr 2022 begonnen haben – und dann immer größer geworden sind. Denn zahlreiche Abstimmungen waren nötig, ehe der erste Spatenstich Mitte Mai dieses Jahres unternommen werden konnte. Vor allem mit der Unteren Naturschutzbehörde wurde eng und gut zusammengearbeitet. Schließlich musste neben dem Altbau eine Fläche gerodet werden. Es galt, Bäume und Arten zu betrachten, um so naturschonend wie möglich zu arbeiten.

Es galt aber auch, Leitungen und Rohre umzulegen, die im Weg sein könnten für den Neubau. Dabei gab es immer wieder Überraschungen. Leitungen lagen teilweise nicht dort, wo sie laut Plan hätten liegen sollen. „Und wir haben Leitungen gefunden, die es gar nicht hätte geben sollen“, erzählt Dennis Fricke.

Auch aus anderen Gründen wuchs das Projekt, wie Jens de Boer anmerkt. Ursprünglich sei die Anlage ohne Notstromversorgung geplant worden. Das hab sich nach dem Beginn des Ukrainekrieges geändert. Nun wird auch ein Dieselaggregat zur Notstromversorgung mit eingebaut. Im Rahmen der Projektbearbeitung wurde auch ersichtlich, dass der Zulaufkanal sanierungsbedürftig ist. Die Erneuerung wurde ebenfalls in der Planung berücksichtigt.

Eine Herausforderung ist die Baugrube. Acht Meter wird es am Ende unter die Erde gehen, zwei Geschosse erstrecken sich unter dem Gebäude an der Oberfläche. Die Baugrube ist mit Spundwänden ausgekleidet worden. „Darunter ist eine wasserdichte Tonschicht“, so Dennis Fricke. Und unter dieser Tonschicht befindet sich Wasser, das unter Druck steht. Um zu verhindern, dass die Tonschicht unter diesem Druck bricht und Menschen durch hereinbrechendes Wasser in der Baugrube in Gefahr geraten, wird Wasser in das riesige Loch gepumpt – als Gegendruck. Ein so genannter Longfrontbagger holt das Erdreich nun aus dem Wasser. Hat er die gewünschte Tiefe von acht Metern erreicht, übernimmt ein Taucherteam und baut die Unterwasserbetonsohle ein. Sie wird 60 Zentimeter stark sein. Die tragenden Außenwände werden aus wasserundurchlässigem Stahlbeton hergestellt.

Ausgeführt werden die Bauhaupt- und Rohrleitungsarbeiten vom Oldenburger Unternehmen Ludwig Freytag. Nur das Gründach auf dem neuen Gebäude sowie die Außenanlagen werden von der Stadt.Land.Grün GmbH, einer hundertprozentigen Tochterfirma des OOWV, gestaltet. Einer der wichtigsten Mitarbeiter der Ludwig Freytag GmbH auf der Baustelle an der Schleuse ist Polier Holger Doberstein. Mit seiner ruhigen und freundlichen Art ist er die erste Kontaktperson für Anwohner wie auch die Mitarbeitenden der Oldenburger Schleuse, sollte es Probleme geben. Auf dem kurzen Dienstweg konnte er bereits das ein oder andere Problem lösen.

Die Fertigstellung aller Arbeiten ist für September kommenden Jahres geplant. Bis dahin werden sowohl das alte Gebäude zurückgebaut als auch die Grünanalgen um den Neubau gestaltet sein. „durch den Neubau des Pumpwerkes mit neuer Anlagen- und Elektrotechnik stellen wir die Entsorgungssicherheit langfristig sicher“, sagt Jens de Boer. Denn da es sich um ein Mischwasserpumpwerk für Schmutz- und Regenwasser handele, müsse der OOWV bei solchen Projekten auch immer die zunehmenden Starkregenereignisse mit einplanen.

Ein Luftbild zeigt die Baustelle für das neue Abwasserpumpwerk an der Schleuse Oldenburg

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